Lacrosse in der Saarbrücker Zeitung

21.04.2008 17:39

Über unsere Mannschaft wurde in der Saarbrücker Zeitung berichtet:

 

Erschienen:15.04.2008

Virtuos mit Ball und Köcher

An der Saar-Uni gibt es seit kurzem eine Frauenmannschaft für den exotischen Sport Lacrosse

Bisher kennt den Sport kaum jemand: Lacrosse. In Nordamerika sehr populär, ist er in Deutschland auf dem Vormarsch. An der Saar-Uni gibt es nun ein Damen-Team, gegründet von zwei Studentinnen.

Von SZ-Mitarbeiterin

Aline Maldener

Saarbrücken. „Hier, hinter dir.“ Der gelbe Hartgummiball zischt durch die Luft. „Pass mich drüben, ich hab dich links.“ Geschmeidig nimmt die junge Frau ihn mit dem Netz auf. Sie heißt Johanna Petzold und spielt Lacrosse. Die 27-jährige Lehramts-Studentin hat zusammen mit der 24-jährigen BWL-Studentin Corinna Philippi die „Saarlamanders“, ein Frauen-Lacrosse-Team, an der Saar-Uni ins Leben gerufen. Zwölf Studentinnen bilden den Kern der Truppe. Alle sind Anfängerinnen, bis auf Johanna und Corinna. „Ich spiele Lacrosse seit fünfeinhalb Jahren“, erzählt Johanna Petzold.

Spiel aus Amerika

In Deutschland noch weitgehend unbekannt, avancierte Lacrosse in den USA zum beliebten Volkssport. Dort hat Corinna Philippi erstmals Kontakt mit dem exotischen Sport gehabt.

Mit einem so genannten Stick, einer Aluminium-Stange, an deren Ende ein Fangnetz befestigt ist, den man Head nennt, versuchen die zwölf Spielerinnen, einen Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren. Mit dem Head fängt man den Ball oder nimmt ihn auf, um ihn weiterzugeben. Und das in rasender Geschwindigkeit. „Lacrosse ist eine Mischung aus Tennis, Basketball, Fußball und Football“, meint Corinna Philippi, „es ist der schnellste Sport auf zwei Füßen.“ Permanente Kommunikation, Koordination und Abstimmung sind das A und O.

Erhöhte Vorsicht ist geboten bei einem Sport, der mit wenig Schutzkleidung auskommen muss. „Bei Lacrosse werden viel mehr Fouls gepfiffen als beim Fußball“, erklärt Johanna, „das hängt mit der großen Verletzungsgefahr zusammen.“

Trotzdem sind die Mädels mit dem Lacrosse-Virus infiziert. „Lacrosse ist ein Mannschaftssport im Freien, ein Spiel im Team. Das macht es so attraktiv für mich“, sagt etwa die 28-jährige Computerlinguistik-Studentin Sabrina Wilske.

Ein Problem beschäftigt die Saarlamanders dennoch: „Trainieren können wir bisher nur auf dem Tartan-Platz der Uni. Ein Rasenplatz zum Spielen wäre aber wesentlich besser“, sagt Johanna Petzold. Echte Wettkampfspiele hatten die Saarlamanders deswegen bisher keine, erst müsse die Mannschaft richtig etabliert sein. Doch ob Wettkampf hin oder her, die Begeisterung für den Sport scheint bei den Spielerinnen unverbrüchlich. „Wer einmal einen Stick in die Hand genommen hat, der will ihn nicht mehr hergeben“, sagt Corinna Philippi.

Hintergrund

Lacrosse ist eine Ballsportart, bei der zwei Mannschaften mit je zehn Spielern oder zwölf Spielerinnen versuchen, mit einem Netzschläger den Ball in das gegnerische Tor zu werfen. Lacrosse gilt neben Eishockey als kanadischer Nationalsport. Das Spiel stammt von den Indianern Nordamerikas. Es diente den Ureinwohnern als Vorbereitung auf den Krieg mit anderen Stämmen. Derzeit gibt es vier Herrenligen, zwei Damenligen und eine Juniorenliga im Deutschen Lacrosse Verband.

Hier gibt es den Originalartikel als JPG-Datei: lacrosse_in_SZ.jpg (1,1 MB)

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